Montag, 14. November 2011

Supremes de Volaille à Blanc

Hähnchenbrust mit Sahne
Mit gebutterten Spargelspitzen, grünen Erbsen, Artischockenherzen oder Rahmspinat, einem guten in Hühnerbrühe gekochten Risotto und einer Flasche gekühltem weißen Burgunder oder Traminer servieren.

Für 4 Personen

Den Ofen vorheizen auf 200°C.

4 Hähnchenbrüste, ohne Knochen und ohne Haut
½ Teelöffel Zitronensaft
¼ Teelöffel Salz
Eine große Prise Pfeffer

Feuerfester Schmortopf mit Deckel, 25cm Durchmesser
Backpapier, zugeschnitten in der Größe und Form des Topfes, auf einer Seite gebuttert
4 EL Butter

Reiben Sie die Hähnchenbrüste mit dem Zitronensaft ein und salzen und pfeffern Sie sie leicht. Erhitzen Sie die Butter im Topf bis sie schäumt.

Wälzen Sie die Brüste rasch in der Butter, legen Sie das gebutterte Backpapier darüber, decken Sie den Deckel drauf und stellen Sie den Topf in den heißen Ofen. Nach 6 Minuten drücken Sie die Brüste vorsichtig mit dem Finger. Ist das Fleisch noch weich, noch ein paar Minuten länger im Ofen lassen. Wenn sich das Fleisch elastisch anfühlt, ist es durch. Stellen Sie die Brüste auf einem warmen Teller zugedeckt warm, während Sie die Soße machen (2-3 Min.)

Für die Soße:

¼ Becher (65 ml) helle oder dunkle Brühe oder fertige Rinderbrühe
¼ Becher (65 ml) Portwein, Madeirawein oder trockenen weißen Vermouth
1 Becher (250 ml) Sahne
Salz und Pfeffer
Zitronensaft, nach Bedarf
2 EL frisch gehackte Petersilie

Fügen Sie die Brühe und den Wein zur Butter in den Schmortopf und kochen Sie die Flüssigkeit bei großer Hitze ein bis Sie sirupartig ist. Rühren Sie die Sahne ein und kochen Sie die Soße solange, bis sie dicklich wird. Nehmen Sie den Topf vom Feuer und schmecken Sie die Soße vorsichtig mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft ab.

Geben Sie die Soße über das Fleisch und streuen Sie die Petersilie darüber.

Am besten sofort servieren.

Supremes de Volaille à Blanc































Also, ich muß zugeben, dass ich bis zum ersten Bissen sehr skeptisch war. Die Hühnerbrüstchen schauen bei mir immer braun angebruzzelt aus - diese hier waren sowas von bleich - doch wie gesagt, der Geschmack war wiedermal himmlich - so zart und diese Sauce dazu - himmlich! Die Zubereitung ging flott, ich verwendete statt der vorgegebenen Alkoholika (konnte ich in keinem Geschäft bekommen) einen trockenen Sherry, dazu gab es Julia´s "Tomates à la Provençale" (Rezept folgt).

Donnerstag, 10. November 2011

Salade Niçoise mit Vinaigrette Dressing

Man braucht nur zwei besondere Zutaten - Zeit und Liebe, zu den Menschen und zum Kochen, sagte Julia. Und wer einmal eines von Julia´s Rezepten nachgekocht hat, weiß was damit gemeint ist. Ihre Anleitungen sind akribisch und das Nachkochen der schwierigen, französichen Gerichte erfordert durchaus eine besondere Hingabe. Doch das Ergebnis wird einen für alles belohnen!

Heute nehme ich mir etwas weniger aufwendiges vor:

Salade Niçoise

Zutaten:
1 großer Kopfsalat, gewaschen und getrocknet
1/2 kg frische grüne Bohnen, gekocht, mit kaltem Wasser abgeschreckt
1-1/2 EL fein gehackte Schalotten
1/2 bis 2/3 Tassen Vinagrette (Rezept anschließend)
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
3 oder 4 reife Tomaten, in Ecken geschnitten (oder 10-12 halbierte Cherry-Tomaten)
3 oder 4 speckige Kartoffeln, geschält, in Scheiben geschnitten und gekocht
1 Dose Thunfisch in Öl, abgetropft und terteilt
6 hart gekochte Eier, geschält und längs halbiert
1 Dose Sardellen-Filets
1/3-Tasse schwarze Oliven
2 bis 3 EL Kapern
3 EL frische Petersilie, zerhackt

Zubereitung:
Arrangieren Sie die Kopfsalat-Blätter auf einer großen Platte oder in einer seichten Schüssel. Kurz vor dem Servieren, schwenken Sie die Bohnen mit den Schalotten, einem Löffel Vinaigrette, Salz und dem Pfeffer. Begießen Sie die Tomaten mit einem Löffel Vinaigrette. Legen Sie die Kartoffeln in die Mitte der Platte und ordnen Sie einen Bohnenberg an jedem Ende, die Tomaten und kleinen Häufchen des Thunfisches in strategischen Abständen. Legen Sie die Eierhälften mit der Schnittseite nach oben auf die Platte, rollen sie auf jede eine Sardelle. Löffeln Sie die Vinaigrette darüber; bestreuen Sie alles noch mit Oliven, Kapern, und Petersilie. Sofort servieren.

Salade Niçoise




Vinaigrette Dressing

Zutaten:
1/2 EL fein geschnittemne Schalotten oder Frühlingszwiebel
1/2 EL Dijon-Senf
1/4 TL Salz
1/2 EL frischgepressten Zitronensaft
1/2 EL Weinessig
1/3 bis 1/2-Tasse bestes Olivenöl, oder anderes bestes, frisches Öl
Frisch gemahlener Pfeffer

Zubereitung:
Entweder mischen Sie die Zutaten in einem Glas mit Schraubverschluss, oder Sie mischen Sie wie folgt. Verrühren Sie die Schalotten oder Frühlingszwiebel mit dem Senf und Salz. Verquirlen SIe den Zitronensaft mit dem Essig und wenn diese gut vermischt sind, fügen Sie das Öl tröpfchenweise hinzu um eine geschmeidige Konsistenz zu erreichen. Mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Kosten Sie (indem Sie ein Stück grünen Salat in die Soße tunken) und schmecken Sie mit Salz, Pfeffer, und/oder Zitronensafttropfen ab.

Ergibt ca. 2/3 Tasse, 6-8 Portionen

Bon appétit!




Sonntag, 6. November 2011

Bœuf à la Bourguignonne nach Julia Child

Sie hatte weder Jamie Oliver´s frechen Charme, noch das tolle Aussehen von Nigella Lawson - und doch gewann Julia Child die ersten Küchenschlachten im TV und war Amerika´s großer (im wahrsten Sinne des Wortes - sie war 188 cm groß!) Darling! Was viele hoffen lässt, die bis dato noch keine großen Erfolge in der Küche verbuchen konnten - das Kochen wurde ihr auch nicht in die Wiege gelegt! Das erste Gericht, das sie ihrem Gatten nach ihrer Hochzeit 1946 servierte - Hirn in rotem Wein - war zäh wie Leder und machte auch optisch nichts her. Als Paul und sie dann aufwärts essen gehen mussten, nahm sie sich vor, Kochen zu lernen. Keiner hätte damals geglaubt, dass sie einige Jahre später die beste französische Kochschule Le Cordon Bleu abschließen, und später sogar zahlreiche Bestseller schreiben und hunderte TV-Sendungen aufzeichnen würde!

Ich fange also mit DEM Klassiker an, den Julia 1963 bei der ersten Ausstrahlung ihrer bei PBS unter dem Titel "The French Chief" laufenden Kochsendung Amerika kochen lehrte:

Bœuf Bourguignon

(Rinderschmortopf in Rotwein mit Speck, Zwiebeln und Champignons)

Wie bei allen berühmten Gerichten gibt es mehr als nur einen Weg der Zubereitung eines guten „Bœuf Bourguignon“. Ordentlich zubereitet und perfekt gewürzt ist es sicherlich eines der köstlichsten Rindfleischgerichte, das man sich vorstellen kann, und kann gut als Hauptgericht für ein mehrgängiges Menü gekocht werden. Glücklicherweise lässt es sich schon bis zu einem Tag vorher komplett vorbereiten und es gewinnt an Geschmack, wenn es nochmals aufgewärmt wird.

Beilagen- und Weinempfehlung

Traditionell werden Salzkartoffeln zu diesem Gericht gereicht. Man kann aber auch Butternudeln oder gedämpften Reis dazu reichen. Wenn grünes Gemüse gewünscht wird, so sind Buttererbsen die beste Wahl. Zum Fleisch serviert man am Besten einen vollmundigen, jungen Rotwein, wie z.B. Beaujolais, Cotes du Rhone, Bourdeaux-St. Emilion oder einen Burgunder.

Zutaten für 6 Personen:

170 g Schinkenspeck
15 ml Olivenöl
1,35 kg mageres Rindfleisch in 5 cm große Stücke geschnitten
1 geschnittene Karotte
1 geschnittene Zwiebel
1 TL Salz, ¼ TL Pfeffer, 2 EL Mehl
720 ml oben vorgeschlagenen Rotwein oder Chianti
480-720 ml Rinderfond oder -brühe
1 EL Tomatenmark, 2 zerdrückte Knoblauchzehen,
½ TL Thymian, 1 zerbröseltes Lorbeerblatt
18-24 kleine (ca. 2,5 cm) weiße Zwiebeln
450 g frische Pilze

Braungeschmorte Zwiebeln

Braun geschmorte Zwiebeln werden benötigt, wenn ein Bräunungseffekt gewünscht wird, wie beispielsweise bei braunen Frikassees, „Coq au Vin“ und „Bœuf Bourguignon“ oder als Mischung mit anderen Gemüsesorten.

Für die 18-24 Zwiebeln:
geschälte weiße Zwiebeln etwa 2,5 cm groß, 20 ml Öl, 1 ½ EL Butter, 120 ml brauner Fond oder Rinderbouillon oder trockenen Weiß- oder Rotwein oder Wasser, 1 m.-großes Kräutersträußchen (4 Petersilienstängel, ½ Lorbeerblatt, ¼ TL Thymian in einem Filtertuch)

Wenn die Butter und das Öl in der Pfanne oder Kasserolle (24 cm Durchmesser) aufschäumen, die Zwiebeln dazugeben und bei mäßiger Hitze für 10 Minuten anschmoren und immer wieder mal wenden, damit sie überall schön braun werden. Eine gleichmäßige Bräunung kann man allerdings nicht erwarten.

Nun wie folgt schmoren:

Die Flüssigkeit, die Zwiebeln und das mittlere Kräutersträußchen hineingeben. Den Deckel drauf geben und für 45-50 Minuten langsam kochen bis die Zwiebeln schön weich sind, ohne ihre Form zu verlieren und die Flüssigkeit verdampft ist. Das Sträußchen herausnehmen.

Oder wie folgt gebacken:

Die Zwiebeln und das Bratenfett in eine flache Auflaufform/einen Bräter oder in eine Kasserolle, groß genug, damit sie nicht übereinander liegen. Nun ohne Deckel bei 175° C für 45-50 Minuten auf der oberen Schiene im vorgeheizten Ofen backen, aber auch 1-2 mal wenden. Die Zwiebeln sollen sehr weich aber noch in Form sein und wunderbar goldbraun. Das Kräutersträußchen herausnehmen.

Geschmorte Pilze

Diese Pilze werden entweder allein als Gemüse oder in Kombination mit anderem Gemüse oder als Ergänzung zu Gerichten wie „Coq au Vin“, „Bœuf Bourguignon“ oder „Poulet en Cocotte“ zubereitet. Erfolgreich geschmorte Pilze sind leicht gebräunt und verlieren keinen Saft, weil sie gekocht wurden; dafür müssen die Pilze trocken, die Butter sehr heiß sein und die Pilze nicht in die Pfanne hineingestopft werden. Wenn zu viele Pilze auf einmal angeschmort werden, sind die Pilze eher gedünstet als geschmort; ihr Saft wird austreten und sie werden nicht braun. Bei einer größeren Menge und schwacher Wärmequelle lieber die Pilze in mehreren Schüben schmoren.

Für die Pilze:

2 EL Butter, 15 ml Öl, 450 g frische Pilze, gewaschen, gut abgetrocknet, im Ganzen, geschnitten od. geviertelt, je nach Größe

Optional dazu:
1-2 EL gehackte Schalotten oder Frühlingszwiebeln, Salz, Pfeffer

Butter und Öl in die sehr heiße Pfanne geben. Sobald der Butterschaum abklingt, ist die Pfanne heiß genug und die Pilze können hinein. Die Pfanne für 4-5 Minuten schwenken. Während des Schmorens werden die Pilze vorübergehend das Fett aufsaugen. Nach 2-3 Minuten tritt es jedoch wieder aus und die Pilze fangen zu bräunen an.

Optional: Die Schalotten oder Frühlingszwiebeln zusammen mit den Pilzen bei mäßiger Hitze für 2 Minuten anschmoren.

Die geschmorten Pilze lassen sich gut vorbereiten, beiseite stellen und bei Verwendung wieder erwärmen. Vor dem Servieren nach Geschmack würzen.

Bœuf Bourguignon

Die Rinde vom Speck entfernen und den Schinkenspeck in Lardons (=Streifen ½ cm dick, 4 cm lang) schneiden. Die Rinde und die Speckstreifen in 1,4 l Wasser für 10 Minuten aufkochen. Danach abgießen und den Schinkenspeck trocken tupfen / abtropfen lassen.

Den Ofen auf 230° C vorheizen.

Den Schinkenspeck in 15 ml Oliven- oder Speiseöl bei mittlerer Hitze kurz für 2-3 Minuten leicht anrösten. Den Schinkenspeck mit einer Schaumkelle herausnehmen. Die Kasserolle wieder auf den Herd zurückstellen. Bevor das Rindfleisch angebraten wird, muss das Fett wieder erhitzt werden, bis kurz vorm Qualmen.

Das Rindfleisch mit Küchenpapier abtrocknen, da es sonst nicht ordentlich braun wird, und von allen Seiten schön anbraten. Das Fleisch zum Schinkenspeck legen.

Das Gemüse im selben Öl anbraten. Bratfett danach weggießen.

Das Fleisch und den Speck wieder in die Kasserolle geben und mit Salz und Pfeffer würzen. Dann mit Mehl bestreuen und das Fleisch schwenken, damit es überall beschichtet wird. Nun die Kasserolle in den vorgeheizten Ofen für 4 Minuten auf die mittlere Schiene geben. Das Fleisch wenden und für weitere 4 Minuten im Ofen. Das Mehl wird dadurch angeröstet und das Fleisch erhält dadurch eine leichte Kruste. Die Kasserolle herausnehmen und den Ofen auf 165° C herunterdrehen.

Den Rotwein und genug Rinderfond oder -brühe hineingießen, so dass das Fleisch geradeso bedeckt ist. Tomatenmark, Knoblauch, Kräuter und Schinkenspeckrinde dazugeben und alles aufkochen. Den Kasserolledeckel aufsetzen und in den Ofen auf die untere Schiene für 2 ½ -3 Stunden geben. Die Temperatur regulieren, damit es langsam köcheln kann. Das Fleisch ist durch, wenn es sich mit einer Gabel leicht aufpieken lässt.

Wenn das Fleisch weich ist, den Kasserolleinhalt in ein Sieb geben und die Flüssigkeit in einem Soßentopf auffangen. Die Kasserolle kurz auswaschen und danach dass Fleisch und den Schinkenspeck wieder hineingeben. Die geschmorten Zwiebeln und die Pilze darüber verteilen. Von der Soße das Fett abschöpfen. Die Soße für 1-2 Minuten aufkochen. Zusätzliches Fett erneut abschöpfen. Sie sollten etwa 600 ml Soße haben, die so eingedickt ist, das sie leicht an einem Löffel haften bleibt. Wenn sie zu dünn ist, noch etwas einkochen oder wenn zu dick, noch etwas Rinderfond oder -brühe zugeben. Nach dem Abschmecken die fertige Soße über das Rindfleisch und Gemüse gießen. (Dieser Punkt ist optional)

Für den sofortigen Verzehr:

Die Kasserolle abgedeckt nochmals für 2-3 Minuten aufkochen und das Fleisch und Gemüse dann mit Soße begießen. Das Gericht in der Kasserolle servieren oder auf einer Platte angerichtet mit Kartoffeln, Nudeln oder Reis und mit einigen Petersilienstängeln arrangiert servieren.

Für den späteren Verzehr:

Wenn das Gericht abgekühlt ist, abdecken und kaltstellen. Dann 15-20 Minuten vor dem Servieren kurz aufkochen und danach auf kleiner Flamme sehr langsam für 10 Minuten aufkochen. Fleisch und Gemüse wieder mit der Soße begießen.

Bon Appétit!

Boef Bourguignon 
Soweit Julia´s Rezept. Ich entschied mich für die Variante "späterer Verzehr" und kochte schon gestern vor. Das Rindfleisch war von der Wade, das wurde in einigen Foren empfohlen. Dazu gab es Spätzle, die ich das nächste Mal aber durch Reis ersetzen werde - sie waren mir zu wenig "saugfähig", was bei der guten Sauce unbedingt der Fall sein sollte! Als Gemüsebeilage die von Julia empfohlenen Buttererbsen (Rezept folgt). Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass ich keinen Schmortopf gefunden habe und improvisieren musste. Ich verwendete einfach einen alten Emailletopf, den ich mit dem Boden einer Kuchenform abdeckte, da mir der Deckel vom Topf nicht ofenfest vorkam. Die Zubereitung fand ich nicht so mühsam - wie in manchen Foren gejammert wird - allerdings muß man später die Küche ordentlich putzen, denn das Anbraten ist das reinste Spritzfest! Vergesst also eure Kochschürze nicht! Resultat ist wirklich mniammmmm!